Warum transparente Kommunikation der Schlüssel zu unserem Kundenerfolg ist
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Wir versuchen Periodenfrei in der Bitfactory umzusetzen. Wie wir dabei vorgehen und was unsere bisherigen Erfahrungen und Hindernisse sind, verrät dieser Blog Post.
Viele Frauen haben während ihrer Perioden starke Beschwerden. Dadurch sind sie nicht in der Lage, bei der Arbeit die gewohnte Leistung zu erbringen. In Spanien wurde vor Kurzem ein Gesetzesentwurf erlassen, der sich diesem Problem widmet. Er besagt, dass Unternehmen ihren Angestellten pro Monat bis zu 3 Tagen bezahlten Urlaub gewähren müssen, wenn sie unter starken Menstruationsschmerzen leiden.
In der Bitfactory ist dies auch schon lange ein Thema. Seit Mitte letzten Jahres sind wir dabei zu überprüfen, wie wir eine solche Regelung umsetzen können. In Deutschland gibt es kein Gesetz, das den Menstruationsurlaub im Unternehmen stützt. Stattdessen wird oft mit dem Gleichbehandlungsgesetz dagegen argumentiert. Eine Person darf nicht aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt werden. Hier stellt sich uns allerdings die Frage, ob der Menstruationsurlaub tatsächlich als Bevorzugung einzustufen ist. Vielmehr ist es so, dass auf die Umstände der Frauen eingegangen und dadurch die Gleichberechtigung hergestellt wird.
Das Wording ist ebenfalls entscheidend. Von Urlaub kann unter diesen Bedingungen kaum die Rede sein. Die Betroffenen nehmen nicht freiwillig frei, sondern können aufgrund von Beschwerden nicht am gewohnten Leben teilhaben. Ebenso wenig handelt es sich bei den freien Tagen um klassische Krankheitstage, denn die Periode ist keine Erkrankung. In diesem Fall müssten sich Frauen als arbeitsunfähig melden. Wir wollten allerdings vermeiden, dass die Betroffenen jeden Monat zum Arzt gehen müssen. Aus diesem Grund sprechen wir in der Bitfactory von Periodenfrei und versuchen dies umzusetzen.
Als ersten Schritt haben wir vor einigen Jahren die Regel eingeführt, dass alle Mitarbeiter*innen erst ab dem zweiten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegen müssen. Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, profitieren davon. Sie müssen sich nicht ärztlich krankschreiben lassen, wenn sie einen Tag nicht arbeiten können. Dieser Fehltag ohne Krankmeldung wird somit auch nicht bei den Krankenkassen abgerechnet.
Wir möchten eine andere Möglichkeit finden. Die Fehltage, die auf Menstruationsbeschwerden zurückzuführen sind, sollen sich von Krankheit und Urlaub abgrenzen. Wir haben mit der IHK und Personalabteilungen größerer Unternehmen gesprochen, um uns beraten zu lassen und gesetzlich abzusichern. Das Fazit war ernüchternd. Momentan besteht in Deutschland keine Möglichkeit, Frauen während der Periode unkompliziert freizugeben. Das Gleichbehandlungsgesetz steht dem im Weg. Uns wurde davon abgeraten, da wir uns nicht gesetzlich absichern können.
Zumindest können wir am Wording in unserem Personalverwaltungssystem etwas ändern. Bisher erfassen wir solche Fehltage als „Krankheit“. Das ändern wir in „Arbeitsunfähig“.
Bevor es uns möglich ist, Periodenfrei einzuführen, müssen noch einige Dinge geklärt werden. Die Politik muss etwas ändern und eine gesetzliche Grundlage schaffen. Größere Unternehmen müssen als gutes Beispiel vorangehen und Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen. Der Sportartikelhersteller Nike dient hier als Vorbild. Dort wurde bereits 2007 die Beurlaubung von Frauen mit Regelschmerzen eingeführt. Diese ist in den weltweiten Unternehmensrichtlinien verankert. Allerdings sind sie ebenfalls gezwungen, sich an die gesetzlichen Vorgaben des jeweiligen Landes zu halten. Länder wie Spanien, Taiwan oder Südkorea können als Vorbild gesehen werden.
Für uns ist das Thema noch nicht abgeschlossen! Wir haben momentan keine andere Möglichkeit, als es vorerst ruhen zu lassen, werden aber neue Entwicklungen abwarten.
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